Vorwort: Ohne meine Tochter hätte ich diese Geschichte (und diesen Geschichten-Blog) gar nicht angefangen. Ich
bin froh, das sie so eine grenzenlose Phantasie und Kreativität besitzt und ich mit ihr zusammen diese erste Geschichte schreiben konnte. Es wird bestimmt nicht die letzte sein.
"Abrakadabra"
- mit diesem Spruch beginnt jeder magische Zauberspruch von Zauberer
Rotwein. Er hatte Durst,
und wollte sich Wasser herbeizaubern.
Was
ein richtiger Zauberer ist, der geht nicht einfach zum nächsten
Brunnen, wenn er zaubern kann, um so auch seinen Durst zu stillen.
Aber:
es kam nicht immer Wasser, sondern es kam auch Rotwein. Diesen
Rotwein konnte er sich nicht einfach aus der Luft herbeizaubern -
nein. Dieser Rotwein wurde direkt aus der Menschenwelt hergezaubert.
Nun
hatte dieses "Gebräu" einen kleinen Nachteil bei dem
kleinen Zauberer in seiner Mühle. Alle großen Zauberer, die etwas
auf sich hielten, lebten in einer Mühle. Der kleine Zauberer war so
besoffen vom Rotwein, dass
ihm wichtige Wörter beim Zaubern einfach nicht mehr gelingen
konnten.
So
konnte er zum Beispiel, wenn er neue Schuhe benötigte, sich nur
einen von zwei Schuhen herbeizaubern.
Letztens
hatte ein junger Mann sich eine Frau zum Verlieben beim kleinen
Zauberer gewünscht. "Na klar, das mache ich im Schlaf",
sagte der kleine Zauberer zum jungen Mann. An diesen Tag hatte der
Zauberer den ganzen Tag kein Wasser für sich herbeizaubern können
(ihr könnt es euch schon sicher denken: klar, es war immer nur
Rotwein!).
Lallend
begann der kleine Zauberer mit seinem Liebeszauberspruch für den
jungen Mann: "Abrakadabra - der junge Mann soll sich mit einer
Wau verlieben."
Schwuups,
schon war es geschehen. Der junge Mann sollte sich fortan in jede
schöne Hundedame verlieben, die er sah. Von dort an, baute er sein
stattliches Zuhause in einer riesigen Hundehütte um, damit es seiner
Liebsten auch gefiel.
Kopfschüttelnd
gingen die Einwohner des Dorfes an dem neuen Zuhause vorbei.
Schnell
sprach sich die Runde vom kleinen Zauberer herum. Von dort an wurde
er nur noch Zauberer Rotwein genannt.
Der
kleine Zauberer war dennoch ein Zauberer für besondere Fälle. Er
hatte die Gabe, die andere seiner Zunft nicht hatten. Alle Zauberer
bewunderten ihn. Er konnte, wie kein anderer Zauberer Kinder sehr
glücklich machen. Er hatte ein riesengroßes Herz für alle Kinder
dieser und seiner Welt.
Seine
Welt war eine ähnliche wie unsere nur magischer.
Alles was natürlich in seiner Welt war, ist in unserer ein kleines
Wunder.
Der
kleine Zauberer war nicht allein. Er hatte einen gutmütigen Drachen
als besten Freund an seiner Seite. Dieser Drache war auch ein
Zauberdrache. Er verjagte bei allen Kindern die schlimmen Alpträume.
"Heute
ist große Zauberer Versammlung, Rosalie, möchtest du mich
begleiten?" Der Drache Rosalie blicke aus seiner Ecke in
der großen Mühle verschlafen den kleinen Zauberer an, und gähnte
erst
mal
laut auf. "Uuuuuaaahhh, KLAR, WANN GEHT ES LOS?" Der kleine
Zauberer kratzte sich am Kopf. "Wie jedes
mal
bei Abenddämmerung." "GERNE", sagte der Drache.
Vorher
musste der kleine Zauberer noch eine Menge vorbereiten. Man darf
nicht unvorbereitet an einer Zaubererversammlung erscheinen. Denn das
ziemt sich nicht. Er packte folgendes ein: seine wertvollsten
Zaubertränke, sein magisches Zauberbuch, den Zauberstab nicht
vergessen - und eine Badehose mit einpacken - man konnte ja nie
wissen, was dort alles auf einem zukam.
Die
Zauberer Versammlung.
Genug
Parkplätze waren vor der Versammlung zum Glück noch vorhanden.
Also
konnte der kleine Zauberer mit seinem Drachen Rosalie auch unbesorgt
und ohne Schrammen bei einem Nebendrachen zu verursachen, einparken.
Rosalie
schlief ein, der kleine Zauberer kletterte an ihr herunter und ließ
seine Zauberertasche hinter ihn her schweben. Natürlich brauchte er
auch dafür einen Zauberspruch, der ihm nicht ganz so gut gelang. Und
so schwenkte die Zaubertasche bedrohlich nach links und rechts aus,
machte Kurven und schlenker. Viele Zauberer, die bereits auf dem
Platz waren, mussten sich schnell ducken oder zur Seite eilen, um
nicht erwischt zu werden.
So
eine Versammlung unter vielen Zauberern konnte man sich so
vorstellen:
Es
gab dort viele magische Angebereien, die in unserer Welt wohl
vergleichbar mit Magischen Zaubertricks sind. Als der kleine Zauberer
das große Zelt mit den Zauberern darin betrat, wurde es still. Alle
sahen ihn an. Auch das Sternschnuppenkonzert hörte auf. "Krunkefunk,
wir heißen dich willkommen", sagte der Hauptsprecher zu ihm.
"Wir haben viel zu besprechen. Wie du weißt, hat jeder von uns
eine Aufgabe zu erfüllen. Und dennoch ist etwas merkwürdiges
passiert. Dir ist dies sicher schon aufgefallen: Unsere Welt ist
schief geworden."
Der
kleine Zauberer nickte wissend, obwohl ihm nicht ganz klar war, wovon
die anderen Zauberer da eingentlich redeten. Für ihn war die Welt
schon immer leicht schwankend. Nicht umsonst wurde er ja auch
Zauberer Rotwein genannt.
"Wir
sind uns noch nicht ganz sicher, und müssen den großen Löffel
befragen. Deswegen sind wir alle hier."
Und
so stellten sich alle Zauberer im großen Kreis auf. Alle sagten
zusammen: "Abrakadabra, wir rufen dich, großer Löffel. Zeig
uns die wahren Probleme unserer Welt."
Es
erschien ein verschwommener großer Löffel. Dieser hatte ein
Gesicht. Ungefähr so: du schaust auf einem gut polierten Löffel und
siehst darin dein eigenes Gesicht. Lange und sehr nachdenklich
schaute das Gesicht im Löffel jeden Zauberer an. "EUCH FEHLT
ETWAS." "Sag uns, großer Löffel, was fehlt uns?"
"DIE FRÖHLICHKEIT." Tatsächlich konnten sich die Zauberer
schon lange nicht mehr erinnern, wann sie das letzte mal fröhlich
waren und gelacht haben. Alle Blicke gingen zum kleinen Zauberer
Krunkefunk. "Warum seht ihr mich denn alle an?", wollte er
wissen. "Du machst doch die Kinder in unserer Welt und der
Menschenwelt glücklich. Kannst du dies mit uns auch machen?"
Der
kleine Zauberer schloss
seine Augen und konzentrierte sich...
Doch
er sah immer nur Kinder vor sich, so sehr er sich auch auf die
anderen Zauberer konzentrierte. "Nein, sagte er schließlich."
Alle
Zauberer wandten sich an den großen Löffel. "Oh großer
Löffel, kannst du uns sagen, wie unsere Welt wieder gerade wird und
wir unsere Fröhlichkeit wiedererlangen können?"
"IHR
MÜSST ETWAS FINDEN, WAS EUCH UND DIE MENSCHEN GLÜCKLICH MACHT".
Dann verschwand der Löffel, die Zauberenergie reicht ja auch nicht
ewig. Ein Zauberer rief in die Runde: "Ich wäre glücklich mit
einer größeren Mühle, und denke die Menschen wären das auch."
Ein anderer war der festen Überzeugung, dass jeder Mensch einen
Drachen braucht um glücklich zu sein.
Der
kleine Zauberer sah an sich herunter. Er hatte nur einen Schuh an. Oh
wie gern hätte er zwei Schuhe, dann wäre er schon etwas fröhlicher.
So
ging das die ganze Nacht und den nächsten Tag. Aber niemand kam zu
einer Lösung, was alle glücklich machen konnte.
So
wurde die Zaubererversammlung schließlich aufgelöst. "Wir
können uns ja sumsen." Zauberer können sich nämlich Bienen
vorbei schicken und diese überbringen in einem wunderschönen Tanz
den anderen Zauberern jede Nachricht, die ihnen mitgeteilt wurde.
Der
kleine Zauberer Krunkefunk kehrte zusammen mit seiner Zauberertasche
wieder zu seinem Drachen Rosalie zurück. Dieser schlief tief und
fest. "Rosalie, ich bin wieder da. Rosalie?" Noch nie hatte
hatte der kleine Zauberer seinen Drachen so fest schlafen gesehen.
Irgendetwas war anders als sonst...
Rosalie
wirkte fast wie versteinert und sah irgendwie nicht mehr so bunt aus.
Auch der Himmel wirkte irgendwie etwas blasser als sonst, nicht mehr
so blau. Der Zauberer sah sich um. Auf dem großen Parkplatz hatten
die anderen Zauberer ebenfalls kein Glück, ihre Drachen aus dem
Schlaf zu holen.
Auch
hier gab es für viele Zauberer erst
mal
eine Lösung, nach Hause zu kommen. Da diese nicht in ihre Mühlen
kommen konnten, kamen die Mühlen ein Stück weit zu ihnen und die
Zauberer ein Stück weit zur Mühle. Das ging ungefähr so: man malt
unterhalb auf einem Baltt Papier eine Mühle. Oberhalb malt man einen
Zauberer. Nun faltet man das Blatt Papier in der Mitte, so dass
sich Zauberer und Mühle treffen.
In
seiner Mühle angekommen, fing der kleine Zauberer weiterhin zu
grübeln an, welzte viele Bücher durch und probierte einige seiner
kleinen Tricks. Dazu schloss er seine Augen und konzentrierte
sich...und sah ein Menschenkind vor sich. Nun fing er an zu murmeln.
Menschenkinder können im Schlaf reden. Und wenn man ihnen gut
zuredet dann geben sie manchmal die richtigen Antworten auf die
richtigen Fragen. "Bist du glücklich, oder hast du angst?"
"ICH BIN GLÜCKLICH, WENN MEINE MAMA UND MEIN PAPA BEI MIR IST.
ICH HABE ANGST, WENN ALLES FREMD UM MICH HERUM IST." Dann
verblasste das Bild vor seinen Augen. Krunkefunk überlegte: Das
Menschenkind hat mir beides beantwortet, dabei wollte ich doch nur
eines wissen...
Nun
war es an der Zeit zu sumsen. Er wollte wissen, was die anderen
Zauberer herausgefunden haben. Denn auch einige der anderen Zauberer
konnten mit Tieren oder einigen Pflanzen in Kontakt treten - wenn
auch nicht so gut wie Krunkefunk. Bienen können auch in der Welt der
Zauberer stechen wenn man diese ärgert oder gar fangen möchte. Die
Bienen kommen zu einem Zauberer, wenn sie gerufen werden. Natürlich
können diese jedes Wort verstehen. Aber irgendwer hat mal
angefangen, nicht mehr zu den Bienen zu sprechen, sondern die
Nachricht vorzutanzen. Deshalb sind Zauberer, die viel sumsen schlank
und fit. Zauberer Krunkefunk gehörte auch dazu. Er öffnete die
Fenster und begann leise zu summen. Schon kam eine Biene neugierig zu
ihm. So fing er an seine Nachricht für die Biene an die anderen
Zauberer zu übermitteln: Die Hände überkreuz hinter dem Kopf.
Diese sind die Flügel und flattern mit: Popo nach oben, einmal
drehen, Popo nach links wieder zweimal herum. Popo nach unten und
wieder zweimal drehen. Dieser Bienentanz ging so recht lange weiter.
Als die Biene alles verstanden hatte, nickte sie kurz und flog davon.
Später kamen auch die Nachrichten von den anderen Zaubern an. Diese
hatten ähnliches zu berichten. Auch Tiere und Pflanzen waren
glücklich und auch traurig.
Das
magische Zweihorn.
Es
gab in der Zaubererwelt tatsächlich ein Tier aus der Menschenwelt.
Wie es zu ihnen kam, konnte keiner genau wissen. Für alle war es ein
sehr magisches Wesen, da es zwei Hörner hatte. Es war also kein
Einhorn, denn Einhörner gab es soviel in der Welt der Zauberer, wie
Hunde und Katzen in der Menschenwelt.
Die
Zauberer mussten dazu zum Wanderberg. Wo sich dieser Berg gerade
befand, war nicht immer gewiss, denn dieser wanderte sehr gerne
überall herum. So trafen sich vier der Zauberer, die zusammen etwas
ähnliches erfahren haben: Liemesis, Thomadin, Andrumus und
Krunkefunk. Neuerdings hatten fast alle diese Smartbohnes bei sich.
Das waren kleine Dinger,
mit denen diese sich ständig beschäftigten und immer wieder mit
ihnen redeten. Diese kleinen Bohnen gaben dann sehr wichtige Ausrufe
wie "Aha" und "Oho" und "Ohhh" und "Ahhh" wieder. So hatten die
Zauberer das Gefühl, dass ihnen jemand auch wirklich gut zuhörte.
Dabei vergaßen sie öfter mal beim
Laufen auch nach oben zu sehen und sich mit anderen zu unterhalten.
Heute
aber waren sie alle zusammen und vergaßen mal ihre wichtigen
Smartbohnes. Die Welt war heute noch blasser, als gestern. Die Wolken
waren grau, nicht wie sonst in bunten Farben.
Leicht über den Boden schwebend, konnten Zauberer sich fortbewegen.
Es
dauerte viele Stunden, und es passierte ... rein gar nichts. Alle
Zauberer langweilten sich einfach nur (wer hat denn jetzt etwa ein
Abenteuer unter Zauberern erwartet?). Doch schließlich
sahen sie den Wanderberg weit hinterm Horizont.
Wie
hält man nun einen Wanderberg auf? Das hatten sich die Zauberer nicht überlegt. Nun hatte der kleine Zauberer aber von einem
Verwandten, dessen Bekannten, der zufällig seine ehemalige Nachbarin
mal im Park getroffen hat, deren Bruder hat einen Wanderberg
aufgehalten (Wichtige Informationen sprachen sich in der Zaubererwelt wirklich so rum). "Ja so ungefähr sollte es gehen", sagte er zu
den anderen Zauberern. Krunkefunk ging (oder schwebte) zu der
Vorderseite des Wanderberges hielt beide Hände von sich gestreckt
und sagte "STOP". Der Wanderberg hielt an.
"Ein
magisches Zweihorn müssen wir finden. Dies ist auf deinem Rücken", sagte Krunkefunk..Thomadin, ein recht langer großer Zauberer wusste aber auch von
einem Bekannten, dessen Verwandten, seiner Schwester, deren Vater
hatte mal gehört, dass
Wanderberge nicht sprachen. Deshalb begaben sich die Zauberer selber
auf die Suche nach diesem Magischen Wesen. So ein Wanderberg ist
eigentlich nicht schwierig zu besteigen. Der Wanderberg hatte sich
daran erinnert, dass
einige Leute sich nicht beim Klettern auf ihn halten konnten. Deshalb
hat der Berg klugerweise Treppen eingebaut. Und so stiegen die
Zauberer immer höher auf dem großen Wanderberg und suchen in seinen
Höhlen, Büschen und Gruben nach dem Magischen Wesen. Da Einhörner
natürlich sprechen konnten, dachten alle, sie könnten das Zweihorn
rufen. Doch sie bekamen keine Antwort.
Krunkefunk
wusste aber von einem Menschenkind, dass Zweihörner gerne Möhren
essen. Und so kramte er in seinen mitgebrachten Vorratsschrank.
Solche Schränke sind einfach nur praktisch, da man sie überall hin
mitnehmen konnte, ohne zu verhungern. Jeder von ihnen bekam eine
Möhre in die Hand. Nun wedelten sie mit der Möhre so vor sich hin,
daß kein Zweihorn widerstehen kann. Weiter oben sahen sie
tatsächlich das magische Zweihorn. Es gab ein schüchternes
"Mähhäähhää" von sich. Langsam mit den Möhren vor
sich wedelnd begaben sich die Zauberer zu dem Tier.
Andrumus
konnte Tiere verstehen. Das Zweihorn war hungrig. Dankbar fraß es
die Möhren. Es wollte wieder zurück nach Hause. "Wo ist denn
dein Zuhause?", fragte der Zauberer. Er bekam heraus, dass
dieses Tier sich in eine Höhle verirrt hat und sich so auf dem
Wanderberg wiedergefunden hatte. Diese Höhle ist hier noch irgendwo,
dass
merkten auch alle Zauberer. Denn ein Tor in die Menschenwelt war für
sie spürbar.
Plötzlich, schwankte der Wanderberg bedrohlich, da ja die Welt der
Zauberer schief geraten war. Nun mussten sich alle ganz doll
festhalten. Das war gar nicht so einfach auf einem schwankenden
Wanderberg auch noch die richtige Höhle zu finden, aus der das
magische Zweihorn kam. Bäume, Büsche und sogar das Gras
wurde irgendwie festgehalten, damit sich alle vorwärtsbewegen
konnten. So suchten sie Höhle für Höhle auf dem Wanderberg ab.
Schon fast ganz oben auf dem Wanderberg angekommen, gab es einen
dunklen Eingang. In diesen begaben sich alle hinein.
Die
Menschenwelt.
Nicht
nur Zauberer Krunkefunk, sondern auch alle anderen hatten so ein
merkwürdiges Gefühl. Noch nie hatten sie so eine Beklommenheit
gespürt. Dieses Gefühl konnten sie allerdings nicht richtig
einordnen. Als der Höhleneingang zu ende war, wurde es immer heller.
Die Beklommenheit fiel ab und neugierig sahen die Zauberer sich die
Menschenwelt an. Zauberer Liemesis konnte als erster die Bäume
rauschen hören, so als wollen sie ihm etwas mitteilen. Das magische
Zweihorn ging noch über eine große Wiese mit den Zauberern, bis es
sein Zuhause entdeckte und sich davon machte. Die Zauberer mussten
plötzlich lächeln und waren froh, dass sie das Zweihorn nach hause
brachten.
In gar nicht weiter Ferne hörten sie
Musik, viele Geräusche, Lachen und Menschenlärm. So etwas hatten
sie noch nie gesehen und gehört. Die Zauberer in ihren Gewandten
sahen auf einem Jahrmarkt überhaupt nicht seltsam aus. Krukefunk
spürte die riesige Freude bei Kindern und auch den Erwachsenen. Vor
sich sahen sie eine Geisterbahn. Hier kam gerade die Wagengondel mit
den Menschen aus einem großen Tor heraus. "Wir sollten uns das
mal ansehen", riet Krunkefunk den anderen. Obwohl sie kein Geld
besaßen, konnten sie ohne zu bezahlen alles mitmachen und auch
Süßigkeiten vernaschen. Aber zuerst einmal ging es in die
Geisterbahn. Sehr sehr mulmig wurde es für alle Zauberer. Die
Gespenster in den duklen Gängen, Geister, Spinnen und Monster
machten den Zauberern angst. Immer kleiner machten sie sich in ihre
Wagengondel. Als es endlich vorbei war, wurde ihnen so leicht ums
Herz, dass sie laut loslachten. So gelacht haben sie schon sehr lange
nicht mehr. Alles was es auf dem Jahrmarkt gab, machten sie
mit: Achterbahn fahren, Riesenrad, Ballon schießen, Autoscooter und
noch vieles mehr. Immer hatten sie mal angst und mal Freude. Und
manchmal auch alles irgendwie zusammen. Hier begriffen sie auch den
Zusammenhang: Es ist ok neben Freude auch Angst zu haben. Sie blieben
bis spät am Abend auf dem Jahrmarkt. Völlig erschöpft vom vielen
Lachen und der Freude, gingen sie wieder auf die große Wiese zurück
zum Höhleneingang. Nun hatten sie zwar in der dunklen Höhle angst,
aber sie hatten gelernt, den Mut zu haben, ihre Angst zu
überwinden.
Die Zaubererwelt.
Wieder auf dem Wanderberg angekommen,
begaben sich die Zauberer nun sehr redselig und lustig auf dem
Rückweg. Irgendwann fiel Zauberer Krunkefunk der Rotwein auf dem
Jahrmarkt ein. Diesen Rotwein habe ich mir immer herbeigezaubert,
obwohl ich eigentlich nur Wasser wollte. Das Rotwein gar nicht gut
ist, erfuhr er nun von den anderen Zauberern. "Als erstes musst
du laut Aqua rufen, damit du auch auf jeden Fall Wasser erhältst".
Dies probierte Krukefunk nun aus, und endlich konnte er sich auch
wieder Wasser herbeizaubern ohne Rotwein zu bekommen.
Hoch
oben im Himmel hörten sie die Rufe ihrer Drachen. Sie waren wieder
lebendig und suchten schon nach ihren Besitzern. Auch die
Zaubererwelt war wieder wie früher, bunt, gerade und sehr
magisch.
Alle Zauberer verabschiedenden sich nun
gegenseitig mit Umarmen und Küsschen, haben sie dies doch in der
Menschenwelt auf dem Jahrmarkt gesehen. Als Zauberer Krunkefunk
wieder in seiner Mühle war, ging er zufrieden in sein Bett und
machte die Augen zu. Vor sich sah er Kinder, die er glücklich machte
und zusammen mit Rosalie auch die schlimmen Alpträume
verjagte.
Der nächste Morgen brach an und Zauberer
Krunkefunk hatte noch nie so gut geschlafen. Voller Tatendrang begab
er sich auf Rosalie und sie machten ihren üblichen Rundflug in der
Zaubererwelt. Krunkefunk erzählte Rosalie von seinem Abenteuer wie
ihre Welt wieder heil wurde und sie die Freude der Menschenwelt in
ihre zurückbrachten. Auch hatten die Zauberer ohne es zu wissen, ein
Stück Magie und Freude in die Menschenwelt gebracht und auch diese
ein wenig mit geheilt.
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